Wieso Business-Philosophie?
Philosophen denken.
Das ist ihr Handwerk.
Sie versuchen, hinter die Dinge zu blicken.
Was die Welt im Innersten zusammenhält.
Und ihre Realität begründet.
Als Business-Philosoph denke ich über die Wirtschaft nach.
Über Unternehmen.
Zukunft.
Wachstum.
Suche Einsichten.
Und Aussichten.
Für mehr Klarheit.
Die Qualität des Warum(s)
Seit Jahren geht der Trend in der Wirtschafts- & Arbeitswelt zu der Frage nach einem Sinn.
Die schwer zu beantworten ist.
Denn Sinn ist etwas Abstraktes.
Wir suchen Erfüllung, können aber nicht genau sagen, was das eigentlich ist.
Letztlich wollen wir nur glücklich sein.
Und etwas tun, was uns und, wenn möglich, anderen nicht schadet.
Dem Planeten auch nicht.
Soweit das möglich ist.
Ich beantworte die Fragen nach Sinn gerne damit, dass es Philosophie ist.
Also für mich die Qualität des Warum(s).
Sinn ist die Beschaffenheit des Motivs.
Philosophie & Kunst in Unternehmen
Unternehmen – einst reine Profit- und Zweck-Organisationen müssen sich darauf einstellen.
Kunden & Mitarbeiter achten auf Werte & nachhaltiges Verhalten.
Das verspricht im Moment am meisten Sinn.
Die Unternehmenskultur rückt dadurch in den Mittelpunkt.
Was verstehen wir darunter?
Es geht um die Art & Weise des Umgangs mit allem.
Somit gelangen wir zur Kunst – sie bezeichnet die Qualität des Wie(s).
Philosophie & Kunst, also die Qualität des Warum(s) & die des Wie(s) machen ein Unternehmen aus.
Besser gesagt die Unternehmenskultur.
Leider ist diese noch zu sehr von Strukturen & Notwendigkeiten geprägt.
Sinn ist (noch) zu sehr an Problembewusstsein & Lösungsorientierung gekoppelt.
Doch dieser Rahmen ist zu eng.
Will man sich wirklich innovativ weiterentwickeln, muss man sich von diesem Korridor verabschieden.
Humanity im Business – das techno-humane Zeitalter kommt
Bereits in den 1990er Jahren fabulierte ich von der „techno-humanen Gesellschaft“.
Eine Vision, in der Technologien alle standardisierten Arbeiten übernehmen & Menschen so den Freiraum ermöglichen, sich auf ihre persönliche Entwicklung zu konzentrieren.
An dieser Schwelle stehen wir nun.
In 2022.
Die technologischen Möglichkeiten erreichen ein immer höheres Niveau, was den Menschen zwingt, nicht nur mit ihnen umzugehen, sondern sie „sinnvoll“ einzusetzen.
Also nicht nur für Profitmaximierung & Wirtschaftswachstum, sondern um Produkte & Dienstleistungen zu erschaffen, die das menschliche Leben entsprechend fördern.
Planetenrettung inklusive.
Es geht also nicht mehr nur um Nachhaltigkeit, sondern um „Zukünftigkeit“.
Unternehmen als soziale Organismen
In den Unternehmen der Zukunft werden auch weiterhin Produkte & Dienstleistungen erfunden & verkauft.
Letztlich nur solche, die dem Leben an sich dienen.
Die Unternehmenskultur bezieht sich dabei auf das Miteinander von Führung & Mitarbeitern, von Mitarbeitern & Kunden.
Sie wird nicht mehr von Problembewusstsein, Lösungsorientierung & Gewinnstreben geprägt sein.
Das übernehmen tatsächlich Technologien.
Vielmehr zeichnet sich die Unternehmenskultur der Zukunft durch die „Qualität der Menschlichkeit“ aus.
Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern & Kunden einen Entfaltungsraum an.
Sie fördern dadurch Kommunikation, Vertrauen, Innovation.
Es kommt zu einem gemeinsamen Schöpfungsakt.
Man generiert gemeinsam Produkte & Dienstleistungen.
Hierarchien & Vertrieb existieren nicht mehr.
Führung wichtiger denn je
Durch die Auflösung klassischer Unternehmens- & Marktbereiche braucht es Führung.
Führung, die die neuen Gemeinschaft organisiert & moderiert, nicht zuletzt Entscheidungen im gemeinsamen Tun ermöglicht.
Ein wesentlicher Bereich der künftigen Unternehmenskultur ist also Führung.
Wobei es mehr ein Coaching/Mentoring von Einzelnen & der Gemeinschaften ist.
Führung ist die Kraft, die das Unternehmen als Organismus entwickelt.
Die jedem Organismus innewohnende Selbstorganisation entfaltet.
Schauen wir, ob der Mensch dazu fähig ist.
Euer Oliver W. Schwarzmann
Bild: Axel Rufini/unsplash